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Kunst in Zeit und Raum

Die Geschichte moderner Kunstausstellungen nahm ihren Anfang in den Kunstakademien, vornehmlich im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie begann mit der Präsentation von Gemälden, Skulpturen und Druckgrafiken im Pariser Louvre. Die damals von König Ludwig XIV. bewilligte ‚Académie Royale de Peinture et Sculpture‘ stellte ihre Werke im Sinn damaliger absolutistischer Herrschaft aus. Mit der Zeit wurden diese Präsentationen thematisch und räumlich variiert, fanden im Salon Carré oder auf der Place Dauphine statt. Ab 1730 wurden sie schließlich zur öffentlichen Angelegenheit, denn die Pariser Stadtbevölkerung strömte damals in Scharen in den Louvre.

Ausstellung klein oder international

Kunstausstellungen des 21. Jahrhunderts zeigen eine größere Bandbreite von Objekten und greifen eine Vielfalt von Themen auf. So gesellen sich heute zu Gemälden, Skulpturen und Druckgrafiken auch Fotografien, Zeichnungen und Videokunst. Kunstausstellungen der Gegenwart können im Rahmen einer Dorf- oder Stadtgemeinschaft stattfinden, sie können aber auch weltumspannende internationale Bedeutung haben. So wird heutzutage die documenta 15 in Kassel für das Jahr 2022 als Weltkunstausstellung angekündigt, und so wird sie auch seit Jahrzehnten, neben der Biennale in Venedig, als eine der international bedeutendsten Ausstellungen von Gegenwartskunst verstanden.

Die Ausstellung und ihr Konzept

Kunstausstellungen sind das Ergebnis konzeptioneller Arbeit. Ihre Anfänge sind zumeist Vernissagen, und sie klingen gelegentlich mit einer Finissage aus. Sie zeigen Werke einzelner Künstlerinnen und Künstler oder auch Künstlergruppen. Sie thematisieren Kunstepochen und fassen Themenbereiche zusammen. Sie ermöglichen, Vergangenheit in Retrospektiven aufzuarbeiten oder futuristische Perspektiven zu eröffnen.

Im Dialog mit Einzelnen und der Gesellschaft

Kunstausstellungen kommen durch privates Engagement zustande oder entstehen aus öffentlichem Auftrag. Sie werden von Einzelpersonen, Stiftungen oder Kunstvereinen, aber auch Museen, Kunsthallen und Galerien getragen – seien sie nun privat, städtisch oder staatlich. Immer tritt Kunst in den Dialog mit Einzelnen und der Gesellschaft. Ihre Präsentation in Ausstellungen gibt deshalb Anstoß zu Reflexion, Systemkritik, zu Veränderungen von Wahrnehmung und Bewusstsein. So wirken Kunstausstellungen in die Gesellschaft hinein und tragen zu ihrer Veränderung bei.